Nachrichten Dezember 2025

Liebe Freunde,

nun haben wir „Ferien“, zumindest vom Klassenunterricht. Für unsere Schulabschlussfeier hatten wir Herrn Matimbo als Gastredner eingeladen. Herr Matimbo bekleidet einen höheren Posten in der für uns zuständigen Schulaufsichtsbehörde. Er ist jedoch auch selbst Landwirt und betreibt etwa 20 km nördlich von uns einen Hof mit Rindern, Schafen und Ziegen sowie Ackerbau.

Er war bereits vor einigen Monaten hier, um sich über unser „neues“ Beweidungssystem zu informieren. Bei diesem Besuch hatte ich vorsichtig angedeutet, dass die Behörde offenbar wenig Interesse an praktischer Ausbildung habe und sich vor allem auf theoretische Aspekte konzentriere. Aus diesem Grund führen wir bei jedem Besuch eines Schulinspektors – der alle zwei Jahre stattfindet – stets kontroverse Diskussionen über „bürokratische“ Mängel an unserer Schule. (Auf Einzelheiten möchte ich hier verzichten.)

Herr Matimbo antwortete damals sehr zurückhaltend, dass die Inspektoren lediglich einen vorgegebenen Fragenkatalog abarbeiten müssten, unabhängig davon, ob dies sinnvoll sei oder nicht. Davison Hangombe und ich empfanden diese Antwort als durchaus ermutigend und beschlossen daher, Herrn Matimbo als Ehrengast einzuladen.

Ich kann seine Rede nicht vollständig wiedergeben, doch machte er den Studierenden im Wesentlichen deutlich, dass gute Noten wenig nützen, wenn man nicht weiß, wie Bodenerosion auf den eigenen Feldern verhindert werden kann. Er nannte mehrere praktische Beispiele und betonte, dass die Studierenden sich darüber freuen sollten, verschiedene praktische Tätigkeiten zu erlernen und durch den Gemüseanbau sogar zusätzliches Einkommen zu erzielen. Wir Lehrkräfte haben diese Worte selbstverständlich mit großem Beifall aufgenommen.

Im Anschluss an die Reden gab es ein kleines gemeinsames Essen. Mit Ausnahme von Salz, Zucker und etwas Mehl stammten alle Bestandteile der Mahlzeit aus eigener landwirtschaftlicher Produktion. Zum Abschluss durften die obligatorischen Fotos nicht fehlen – Herr Matimbo im Anzug in der ersten Reihe. Die „akademische Kleidung“ ist zwar sehr wichtig, bei 34 Grad im Schatten jedoch äußerst unbequem.

Wir danken Euch allen herzlich für Euer Interesse und Eure Unterstützung in diesem Jahr. Ohne Eure finanzielle Hilfe wäre unsere Arbeit hier nicht möglich. Zwar haben wir bereits Maßnahmen ergriffen, um unsere Eigenfinanzierung vor Ort deutlich zu verbessern, doch werden wir auf absehbare Zeit finanziell nicht unabhängig sein. Daher hoffen wir auch im kommenden Jahr auf Eure Spenden.

Für 2026 zeichnet sich bereits eine größere Ausgabe ab: Unser derzeitiger Kleinlastwagen (ein 3-Tonnen-Mitsubishi Canter) wird voraussichtlich ersetzt werden müssen. Er ist wöchentlich an mindestens vier Tagen im Einsatz und hat inzwischen nahezu 500.000 Kilometer auf dem Tacho.

Wir wünschen Euch ein erfreuliches Jahresende und hoffen vor allem, dass die zuständigen Autoritäten die schweren Konflikte im Sudan, im Kongo und in der Ukraine beenden und sich verstärkt friedensstiftenden Aktivitäten widmen, anstatt weiteres Leid und Zerstörung zu verursachen.

Mit herzlichen Grüßen
Eure Klaus und Christiane

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