März 2019

Liebe Freunde

Anfragen wegen Wetter

In den letzten Wochen kamen mehrere Anfragen wegen des Wetters hier. Vor drei Wochen hatten wir gehofft, dass der tropische Sturm, der in Mosambik große Verwüstungen brachte, wenigstens einen Ausläufer bis zu uns schicken würde. Dem war leider nicht so, es ist weiterhin heiß und trocken. Wir haben in dieser „Regenzeit“ nur halb so viel ( 370 mm )Regen bekommen wie normal. Landesweit wird die Mais-ernte nur auf etwa 25% der Vorjahres-ernte geschätzt. Es gibt zwar noch etwas eingelagerten Mais vom Vorjahr, doch das wird nicht reichen, da Mais das wichtigste Grundnahrungsmittel ist.

Unsere eigene Grundwassersituation ist zwar zur Zeit sehr angespannt, aber die Pumpen und Wasserleitungen für die neuen Brunnen werden demnächst hier ankommen und so sind wir zuversichtlich, dass wir in kürze unsere Gemüseproduktion wieder in vollem Umfang weiterführen können. Da der größte Teil unseres Landes als Weide für Rinder genutzt wird, haben wir auch eine Reihe kleiner Erddämme auf der Farm, wo die Rinder die meiste Zeit des Jahres Wasser trinken. Dieses Jahr sind alle Dämme jetzt schon trocken Das bedeutet, dass die Rinder die nächsten acht oder neun Monate Brunnenwasser trinken werden. Dank der neuen Brunnen wird das aber kein Problem sein. Schlechter sieht es da schon bei den großen Dämmen wie dem Karibastausee aus, denn dort kommt unser Strom her und wenn die Wasserstände zu niedrig werden, können wir im Laufe dieses Jahres wieder mit regelmäßigen Stromunterbrechungen rechnen.

Grundschule

Die Regierung ist so pleite, dass den Schulen nicht einmal Papier zur Verfügung gestellt wird für die Trimesterabschlusstests. Da sollen nun die Eltern Geld zahlen, damit die Schulen Papier kaufen können für diese Examen. Sambia bekam vor einigen Jahren die Auslandsschulden erlassen. Inzwischen schulden wir wieder etwa
10 Milliarden Dollar und man fragt sich natürlich was wurde mit dem Geld gemacht. Irgendwelche nachhaltigen Entwicklungsprojekte sind jedenfalls nicht erkennbar. Wo sollen nun die ärmsten der Leute, deren Mais-ernte fast total ausfällt, Geld finden für Papier, damit ihre Kinder die Schularbeiten schreiben können? An unserer Schule ist das kein Problem, da wir mit umgerechnet Euro 50 dieses Papierknappheitsproblem für unsere Schulkinder lösen können.

Landwirtschaftsschule

Die andauernde Dürre und Hitze sind sozusagen eine gute Herausforderung, um zu lernen mit solchen klimatischen Bedingungen zu arbeiten. Unsere Studenten sind natürlich etwas am Jammern, aber der Vorteil ist, dass wir bei diesem Wetter praktisch keine Schädlinge und Krankheiten am Gemüse haben. Wenn man in der Früh gießt und Mulch den Boden bedeckt, kommt man mit weniger Wasser aus. Regen ist natürlich in mancher Hinsicht besser als Bewässerung aus einem Brunnen, aber wenn der Regen wegbleibt, müssen wir uns eben entsprechend umstellen.

Deutschlandreise

Christiane und ich werden am 4. April nach Deutschland abreisen und werden dort zunächst Arzttermine wahrnehmen, besonders wegen Christianes Herzproblemen. Wir haben deshalb auch noch keine festen Reise oder Besuchsprogramme festgelegt, hoffen aber doch wenigstens Freunde in Frankfurt, Wiesbaden, Gießen, Berlin und Bern zu besuchen. Dazwischen vielleicht auch noch ein paar andere Kurzbesuche. Wir werden uns dann bei euch melden. Wir freuen uns wie jedes Jahr und sehen schon die Bilder der ersten Frühlingsblumen im Garten unserer Tochter Stefanie.

Für heute senden wir herzliche Grüße

Eure Klaus und Christiane

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