Juni 2019

Liebe Freunde

Was sehen wir als Lehrer und Ausbilder als Erfolg an? Wie messen wir, was wir geschafft haben? Eine gute Frage, die ein mir befreundeter Arzt, Phil Thuma vom Macha Mission Hospital vor Jahren einmal so erklärte: Klaus du tust mir leid, als Arzt sehe ich zwar auch Menschen sterben, aber ich sehe auch jeden Tag den Erfolg meiner Arbeit. z.B. war heute morgen ein 4 jähriges Kind mit Zelebraler Malaria eingeliefert worden und ich bin sicher, daß ich das Kind übermorgen entlassen kann weil es wieder gesund ist. Du als Lehrer siehst vielleicht in Jahren einmal etwas Erfolg von deiner Arbeit. Kürzlich hatten wir so eine „Erfolgserlebnis“. Es ist einfach zu schön um es Euch nicht mitzuteilen. Wir hatten Besuch. Die beiden Teilhaber der Aquaperm GmbH, Tony und Machiel, von denen wir die Pumpen und Wasserleitungen für unsere neuen Brunnen gekauft hatten. Die Firma sitzt in Johannesburg und die beiden reisen jedes Jahr um ihre Kunden in Sambia zu besuchen. Sie waren auch bei uns, schauten sich unsere neue Installation an, berieten uns wo wir noch Fragen hatten. Zum Abschluss des Besuches meinte Tony, der Senior, den wir schon seit über 25 Jahren kennen: Klaus du machst so eine gute Arbeit mit jungen Leuten, das ist was wir brauchen in Afrika. Ich hoffe du machst weiter so. Ich war etwas perplex und fragte ihn deshalb, wieso er das so sehe. Darauf erzählte er mir folgendes: Vor etwa einem halben Jahr hatten wir einen Auftrag aus dem Osten Zimbabwes. Sehr ungewöhnlich, da es diesem Land zur Zeit sehr schlecht geht. Aber wir hatten da eine Anfrage und schließlich die Bestellung für ein Brunnen und Bewässerungsprojekt in der Nähe der Stadt Mutare. Wir lernten dort den verantwortlichen jungen Mann kennen, der Kleinbauern berät, der sich für dieses Projekt, was dem ganzen Dorf zu gute kommt, stark gemacht hatte, der die Leute mobilisiert hatte, sogar etwas Geld von einer Nichtregierungsorganosation dafür locker gemacht hatte.Wir
waren sehr beeindruckt von dem Mann und ich habe ihn deshalb gefragt, wo er denn die land- wirtschaftliches Kenntnisse und die Vision für so ein Entwicklungsprojekt her habe. Er antwortete, er wäre in der Twin Fountain Landwirtschaftsschule in Kalomo Sambia gewesen. Dann versuchte er wohl dem Tony zu erklären wo Kalomo sei und Tony habe ihn unterbrochen und gesagt er kenne nicht nur Kalomo sondern auch Twin Fountain Farm.

Unabhängig von dieser sehr erfreulichen Geschichte, versuchen wir seit Wochen mit John Dube, das ist der ehemalige Student, telefonisch Kontakt aufzunehmen. Bei dem Wirbelsturm vor einigen Monaten war ja nicht nur Mosambik sondern auch der Ostteil Zimbabwes durch extrem starken Regen betroffen. Wir wollten wissen wie es John Dube geht. Mit den Telefonsystemen in Afrika ist das aber so eine Sache. Nun hoffen wir, dass wir vielleicht im August, während unserer Schulferien, einen unserer Lehrer nach Mutare schicken können, um John Dube ausfindig zu machen und dieses Bewässerungsprojekt anzuschauen.

Stromunterbrechungen Wie erwartet, haben wir seit 1.Juni jeden Tag vier Stunden lang keinen Strom. Das ist die Folge des niedrigen Wasserstandes in den Stauseen unserer großen Elektrowerke. Das ganze könnte noch schlimmer sein, aber die Stromgesellschaft von Mosambik hatte Zimbabwe und Sambia ( diese beiden Länder betreiben das Kraftwerk am Karibastausee ) gebeten ihre Stromgeneratoren zu drosseln, da sie nach dem tropischen Sturm vor drei Monaten so viel Wasser im Cabora Bassa Staudamm hätten, dass sie ihre Turbinen auf voller Leistung laufen lassen und sie den extra Strom billig an Zimbabwe und Sambia abgeben würden. Also mal eine gute Nachricht zur regionalen Kooperation. Da hält das Wasser im Karibastausee etwas länger.

Für heute senden wir herzliche Grüße ins tropisch warme Europa

Eure Klaus und Christiane

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